Spielbericht 16. Spieltag, 04.11.2012
Universidad Cartagena FC - JJK Juopotella 4:4 Stadion: Estadio Universitario "Emiliano Zapata", Cartagena Zuschauer: 45.400 (ausverkauft)
Das Rückspiel des berüchtigten wolfensteiner Frauenfussballderbies stand an: UCFC gegen JJK, Faschingsdienstag gegen Rosenmontag, Rum gegen Wodka. Nachdem das erste Derby dieser Saison in Juopotella 5:5 unentschieden ausging, brannten beide Teams darauf, sich die Krone des wolfensteiner Frauenfussballs selbst aufzusetzen. Statistisch beachtenswert ist, dass das Universitätsstadion das erste Mal bei einem Fussballspiel der Frauen ausverkauft war, was nicht zuletzt an etwa 7.500 aus dem Vodka Vuoret angereisten JJK-Fans lag.
Bereits im Vorfeld des Spiels war die VP erfolgreich im Einsatz: die Fangruppen wurden behutsam getrennt und ohne Zwischenfälle zum Unistadion geleitet, und auch während des Spiels mussten die Polizisten nicht eingreifen. Eine beeindruckende UCFC-Choreographie, bei der verschiedenfarbige bengalische Lichter im Mittelpunkt standen, wurde von den JJK-Fans mit einem nicht minder eindrucksvollen blau-weißen Fahnenmeer, begleitet von gleichfarbigen Rauchtöpfen, beantwortet.
Derweil spielte sich auf dem Rasen eine Kopie des Hinspiels ab. Nachdem sich beide Mannschaften in der Anfangsphase der ersten Halbzeit mehr oder weniger belauerten und es kaum zu Torchancen auf beiden Seiten kam, verwandelte in der 29. Minute JJK-Stürmerin Mari Raadik eine Flanke von Enna Markkanen per Kopf zum 0:1. Cartagenas Ximena Restrepo antwortete nur zwei Minuten später per sehenswertem und vor allem unhaltbarem Volleyschuß: 1:1.
Die Trainer beider Mannschaften konnten sich bis zur Halbzeit noch über jeweils ein weiteres Tor ihrer Mannschaften freuen. Mit 2:2 endete die intensiv gespielte erste Hälfte (vier Gelbe Karten). Sowohl Chilavert als auch Wodkowitsch schienen ihren Teams Beine gemacht zu haben: ein reger Schlagabtausch war die unmittelbare Folge. Dieser führte zu vier weiteren Toren, die allerdings keiner Mannschaft zum Sieg genügten, denn nach 90 Minuten stand es 4:4.
Viele UCFC- und JJK-Fans fanden sich nach Spielende trotz aller Rivalitäten zusammen feiernd in den Lokalen Cartagenas ein - zu erfolgreich verlief die bisherige Saison für beide Vereine. Trainer Chilavert kommentierte das Spiel in gewohnt diplomatischer Weise mit "So eine Scheiße! Das Ding hätten wir ziehen müssen. Ich muss mir den Vorwurf machen, meine Mädels nicht genügend auf Sieg gebürstet zu haben, das muss ich sagen, das ist eine Motivationsfrage. Wir haben das Derby nicht verloren, aber verflixt, wir hätten fast gewonnen!", während Wodkowitsch nur äußerte "Mnnnhmnhm, nnn Catttanena nnntschiiien guuuss eergnssss!"
Es wird also weiter auf den ersten Sieg in einem wolfensteiner Derby gewartet. Trotzdem ist die Bilanz beachtenswert: neun Tore auf jeder Seite in zwei Spielen. Zweimal ausverkaufte Stadien. Der WTSB ist schon jetzt mit den Ergebnissen zufrieden.
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