Jedenfalls ist sie nicht in der Gewerkschaft!
"Peinlicher Duft beißender Parfümerien,
Rauschgetränke und Zigaretten.
An kleinen Tischen, von beweglichen Kellnern
umflattert, heimentlaufene Provinzialen,
vollblütige Jugend und, sichtlich gewürdigt,
glatzige Greise mit Stammkelchen.
An den Wänden glucken
wie Giftpilze bunt
Schneppen zur Wahl. Markt
Fette und Fleischige, Schwammige, Wabblige,
wie Masttiere vom Schlachthof;
andere, hautüberzogene Knochen,
hölzern und eckig mager, angepinselte Leichen.
Halbakte. Entblößte Rücken
und Blusen bis an die Warzen.
Offen zum Geldeinwurf.
Augen voll Lebensgeschichten,
gemeine und traurige.
Schicksalsberufene, Schicksalsgestoßene,
Ausgelebte.
Sie blinzeln und zwinkern
und lächeln einstudiert.
Untereinander tuscheln sie,
obgleich sie sich hassen wie futterneidische Tiere.
Und lecken und beißen die Lippen,
nippen mechanisch am Glas.
Kellnervertraulichkeit. -
Zweie sind sich einig und gehen.
Alle winken und schachern,
gemustert, bemessen und bemäkelt
wie Lumpen im Trödelladen.
Kaum daß man es merkt wechseln die Weiber.
Leise hautreizend, prickelnd,
frech und leidenschaftswild
wühlt ein Bohèmegeiger mit seiner Kapelle
Musik in die Glieder."
Also SO geht es natürlich nicht an Bord zu, dafür sorgt schon die
Kohlhaasenbrücker Initiative.